Samstag, 29. Januar 2011

Wer ist Keiner?

Wer ist Keiner?
Von ersterkronzeuge
Leute kennt Ihr diesen Keiner?
Der ist allgemein bekannt.
Dieser ist so Einer,
er wohnt hier in diesem Land.
Wer hat Keiner schon gesehen?
Wer sprach schon mit Keiner?
Er lässt alles nur geschehen,
ihm ist alles mein und seiner.
Keiner sitzt in Chefetagen.
Keiner ist im Bundestag.
Keiner hat sehr viel zu sagen,
trotzdem Keiner richtig mag.
Keiner ist niemals zu fassen.
Keiner ist wie ein Dämon.
Keiner kommt an alle Kassen,
trägt der Leute Geld davon.
Keiner kann am besten lügen.
Keiner lügt wie er so gut.
Keiner kann auch gut betrügen,
Keiner es so furchtlos tut.
Keiner kennt sich so gut aus,
mit der Steuertrickserei.
Keiner ist wie eine Laus
und ist überall dabei.
Keiner ist es nie gewesen.
Keiner hat nie was getan.
Keiner ist das graue Wesen,
das kein Richter fassen kann.
Keiner kämpft an allen Fronten.
Keiner ist die Pest der Welt.
Weil sie ihn nie fassen konnten,
hat er Macht und noch mehr Geld.
Keiner lebt und er ist echt.
Keiner wohnt in jeder Stadt.
Keiner ist Gesetz und Recht.
Jedes Dorf ein Keiner hat.
Ach, ihr Menschen wollt jetzt wissen,
wer ist der Unbekannte nur.
Es ist das fehlende Gewissen.
Das schon lang zur Hölle fuhr.
Keiner hat etwas gesehen.
Keiner hat etwas getan.
Keiner ließ etwas geschehen.
Keiner fasste etwas an.
Keiner will je schuldig sein.
Keiner ist sich Schuld bewusst.
Keiner steckte etwas ein.
Keiner schlägt an seine Brust.
Keiner hat je mitgemacht.
Keiner ist ein Bösewicht.
Keiner schadenfroh gelacht.
Das ist Keiner sein Gesicht.

Automatenstreik

Nach einem Ausfall der Bankautomaten schrieb ich diese Zeilen zur Besinnung über unsere Macht , oder Ohnmacht...
Automatenstreik
Von ersterkronzeuge
Was zahlt die Bank dem Automaten?
Ist dessen Lohn auch noch gerecht?
Bekommt das Ding sein Lohn in Raten?
Geht es dem Kasten etwa schlecht?
Hat er darum den Dienst quittiert?
Fühlt er sich etwas gar beschissen?
Ist er mit Falschgeld gar geschmiert?
Und rührt sich jetzt sein Stahlgewissen?
Was es auch sei, er will nicht mehr,
er hat sich das fein ausgedacht.
Ein Automat setzt sich zur Wehr,
und zeigt uns deren wahre Macht.

die Schönheit von Innen

Die Schönheit von Innen
Von ersterkronzeuge
Wenn Frauen Zweifeln:
Die Wahrheit ist:
Wer ist schon Nofretete,
Wer diese Mona Lisa?
Jede Nacht ich bete,
Ich wäre so wie die da.
Ich nehme Schminken, Salben,
Kräuterlein und Hexenkram.
Ich bade anendhalben,
In Eselmilch lauwarm.
Ich esse nur Gemüse,
Trink Jogurt jeden Tag.
Lauf barfuss auf der Wiese,
Mit Jogging ich mich plag.
Dann schau ich in den Spiegel,
und sehe mich darin.
Ich geb mir Brief und Siegel,
Dass ich die Schönste bin…

Reisewut

Reisewut
Von ersterkronzeuge


Muss ich an jedem Fest verreisen?
Weil es die großen Mode sei?
Muss ich dem Nachbarn so beweisen,
ich bin bei diesem Wahn dabei?
Zuhause bleiben ohne Reise,
die eigne Heimat selbst erleben.
Das passt nicht mehr in unsre Kreise,
es gilt dem Affen Zucker geben.
Ägypten, Rio, nur weit weg,
wir können uns das leisten.
Willkommen ist der fernste Fleck,
da treffen wir die meisten.
Ob Weihnacht , Ostern oder Pfingsten,
nur raus aus seinem Heimatnest.
Es stört den Dummen im Geringsten,
das er zurück das Schönste lässt.

Brustvergrößerung

Brustvergrößerungen sind eine Modeerscheinung unserer Zeit. Die medizinischen Risiken werden gerne unterschätzt. Ein Blogartikel in der LN vom 29.01.2011: http://blog.ln-online.de/problemzone/9266    bewog mich, diese kleinen Verse zu schreiben...

Die Natur hat uns gegeben,
 was wir für das ganze Leben,
mit uns tragen müssen.

Frauen haben ihre Brüste,
welche Männer zum Gelüste,
gerne einmal  küssen.

Viele Größen kennen wir,
Kleine bis zur Größe vier,
werden kaum beachtet.

Größe fünf bis Größe zehn,
sind bei Frauen gut zu sehn,
und als hohes Gut betrachtet.

Frauen lasst euch etwas sagen,
egal was sie für Größe tragen,
es zählt nicht der Brustumfang..

Anmut, Liebreiz, holdes Wesen,
sind Zähler immer schon  gewesen,
haben Wert ein Leben lang.

Dienstag, 18. Januar 2011

Der Stammtisch kommt zusammen heut,
wobei sich Kunibert schon freut.
Gibt es doch wie ein jedes Mal,
kühles Bier und grünen Aal.
Am Stammtisch sitzt in frohem Kreise,
Kunibert, der mit der Meise.
Zum Boss vom Stammtisch man ihn wählte,
weil Lügen er so gut erzählte.
Keiner lügt so gut wie er,
bei ihm sind Karpfen tonnenschwer.
Die Aale die er schon gefangen,
sind großer als die Klapperschlangen.
Alle hier in froher Runde,
starren stumm auf seinen Munde.
Jeder fest sein Bierglas hält,
wenn Kunibert sin Kram vertellt.
Neulich hat ein Fisch gebissen,
der hat ihn glatt vom Stuhl gerissen.
Er  zog ihn fast in den Kanal,
so groß war dieser fette Aal.
Mit seiner teuren Fireline,
 zog er den Fang am Ende ein.
Es war kein Aal den er gefangen,
ein U Boot hat sich fest gehangen.
Der Käp`ten von der Bundeswehr,
schoss sein Torpedorohr schnell  leer.
Er hat die Fireline getroffen,
dann ist das U Boot abgesoffen.
Er sagte es bei Korn und Bier,
der Guttenberg, er dankte mir.
Er fing am Abend keinen Aal,
er wurde Ehrenadmiral.
Er schwörte es,  ihr Angeljünger,
dabei hob er die Hand und Finger……….
Als Lügner ist er schon was wert,
unser lieber Kunibert……

Donnerstag, 13. Januar 2011

Fehler in der Zunft

Ein Kommentar zu den vielen falschen Angaben bei Artikeln in den Printmedien

Wie ist das mit den Zunftkollegen,

die schreiben ohne nachzudenken?

Es ist für Leser nie ein Segen,

wenn Schreiber sich die Sorgfalt schenken.

Hat man hier Stifte angestiftet,

zu zeigen was sie noch nicht können?

Wenn einer diesen Lapsus lüftet,

dann sollen wir es mutig nennen.

Noch ist die Zunft nicht ganz verloren,

weil Können sich mit Mut gepaart.

Wir Mut und Können eingefroren,

sich Dumme um die Dummheit schart!

Das Navi

Einst stand ein Ochs vor`m neuen Tor.

Er stand schon eine Zeit davor.

Er wusste nicht mehr wo er war.

Weil dieses Tor ganz neu ist da.

Das Navi zeigt dir jeden Weg.

Kennt in der Fremde jeden Steg.

Doch wehe wenn dort wird gebaut,

das Navi dumm zum Himmel schaut.

Dann fängt das Navi an zu glühen,

beginnt zu rechen sich zu mühen.

Was Gestern war ist Heut nicht mehr.

Jetzt muss des Menschen Wissen her.

Da hilft wenn sie den Weg dir sagen,

du musst nur einen Menschen fragen.

Und die Moral vom Missgeschick,

triffst du ein Menschen hat du Glück.

Bist du im Wüstenland allein,

wirst du sehr schnell vertrocknet sein.

Dienstag, 4. Januar 2011

Sonntagsruhe

Heilig sei die Sonntagsruhe,

sprach der Herr im Paradies.

Weil ich am Sonntag gar nichts tue,

findet meine Frau das mies.

Der Sonntag soll mir heilig sein,

wie es seit Väter Sitte.

Nicht mal die Zeitung trag ich rein,

mein Weib ich dazu bitte.

Am Sonntag will ich Pascha sein,

mein Weib fand es ganz fies.

Jetzt bin für immer ich allein,

weil sie sich scheiden lies.

Und die Moral der Sonntagsstille,

ist hier kurz angeschnitten.

Gilt immer nur dein eigner Wille,

bist du bei Frauen schlecht gelitten.

Montag, 3. Januar 2011

Des Anglers Traum

Es ist jetzt ein paar Jahr her,






Ein Angler saß in seinem Boot.

Sein Kescher war noch völlig leer,

der See war still, wie leer und tot.

Doch plötzlich tanzt die Angelpose,

wie wild umher und sie verschwand.

Die Angelschnur die jetzt noch lose,

sich von der Angelrolle band.

Fünfzig, hundert Meter schon,

zog der Fisch von dannen.

Immer noch zog er davon,

und die Minuten rannen.

Der Angler hält die Rute fest,

es muss ein Großer sein.

Wenn er den Brocken sausen lässt,

Wird er Verlierer sein.

Jetzt kam der Ruck, ein Halt,

was zieht da voller Kraft?

Warte Bürschchen gleich schon bald,

ist dein Elan erschlafft.

Die Rolle quietscht, die Rute ächzt,

das Boot schwimmt hinterher.

Der Fisch er zieht, die Spannung wächst,

Was ist der Fisch so schwer.

Er steht im Boot, die Schnur ist stramm,

der Fisch zieht wie verrückt.

Dem Mann sein eigen Blut gefriert,

als er den Fisch erblickt.

Ein Drachen hat kein größer Maul,

der Fisch, er speit gar Feuer.

Groß ist er wie einem Ackergaul,

Es ist ein Ungeheuer.

Der Fisch, er nähert sich dem Boot,

das Maul weit aufgerissen.

Oh lieber Gott, helf in der Not,

gleich hab ich mich beschissen…



Der Mann erwacht in seinem Bette,

zum Glück war alles nur ein Traum.

Wenn weiter er geschlafen hätte,

läg er in seinem braunen Schaum.

Und die Moral von der Geschichte,

ein Angler soll nicht träumen.

Sonst muss er dann bei Tageslichte,

das Bett von Scheiße räumen.

Sonntag, 2. Januar 2011

Nonsens

Lasst auf der Erde Nonsens gelten,

er ist wie Pfeffer auf dem Brot.

In diesen, ach so ersten Welten,

tut Nonsens diesem Dasein Not.



Spielt nicht die ganze Welt verrückt,

mit all den Umweltsünden?

Irrsinnstaten wo man blickt,

wenn Heilsapostel Wohlstand künden.



Lasst die Sommer- und die Winterzeit,

sich teilen brav ein Jahr.

Wenn es im Winter weiter schneit,

war hoffentlich ein Sommer da!

Zukunftsaussichten

Weil wir alle sterben müssen

macht das mir gar nichts aus.

Ich will dem Tod den Hintern küssen,

dann schickt er mich nach Haus.



Klopft der Gevatter bei mir an,

weil meine Zeit gekommen sei.

Dann sage ich dem Knochenmann,

komm später mal vorbei.



Inzwischen zieh ich heimlich um,

verstecke mich im Wald.

Der Sensenmann der ist so dumm,

und findet mich nicht bald.



Ich will ihm von der Schippe springen,

wie man im Volksmund sagt.

Es wird mir ein paar Jährchen bringen,

…..bis ich bin hoch betagt.



Ein Sänger zeigt uns wie das geht,

ihn kann der Tod nicht fassen.

Wenn er vor diesem Künstler steht,

muss er ihn weiter leben lassen………..

Der Silvesterkarpfen

Der Silvesterkarpfen

An Silvester jedes Jahr,

das ist seit zwanzig Jahren klar,

kommt auf den reich gedeckten Tisch,

immer Fisch.



Zwei Tage vor dem großen Fest,

der Opa es nicht nehmen lässt,

Silvesterkarpfen kauft nur er,

lebendig und vier Kilo schwer.



In die Wanne kommt das Vieh,

noch gibt sich dieser Karpfen Müh,

aus der Wanne zu entkommen,

wobei er hin und her geschwommen.



Am Abend kommt die Nachbarschaft,

bestaunt des Fisches wilde Kraft,

wenn der hoch aus dem Wasser springt,

was ihm vor Schreck schon Mal gelingt.



Fotos werden nun geschossen.

Ein Schnäpschen in den Hals gegossen,

und jeder jeden streng betrachtet,

wer morgen diesen Karpfen schlachtet.



Es kommt der Tag der langen Messer.

Opa geht es gar nicht besser.

Papa macht sich schnell davon,

schlachte du mein lieber Sohn.



Vater, nein ich kann das nicht,

schau ich dem Karpfen ins Gesicht,

spür ich des Fisches Schmerz und Leid,

er hat ein Recht auf Ewigkeit.


So kommt es wie seit zwanzig Jahren.

Der Karpfen wird zum See gefahren.

Nach der Karpfenrettungstat,

gibt’s wieder Würstchen mit Salat.

Das Gedicht wurde am 01.01.2011 in den Lübecker Nachrichten veröffentlicht.

Dez. 2010